Montag, 25. August 2014

Schon einen Monat in Costa Rica

Hallo ihr Lieben, wie geht's euch?? Mir geht's gut, ich bin nur wirklich müde vom täglichen frühen Aufstehen wegen der Schule. Und ich hab gedacht, dass sechs Uhr in Deutschland schon früh ist. Aber fünf Unh ist echt hart. Obwohl auch schon um halb sechs aufgeht. In der Schule ist es bislang ganz ok, es fällt häufig mal Unterricht aus, weshalb ich am Montag von 7-14 Uhr umsonst in der Schule war, weil der gesamte Vormittagsunterricht ausfiel und wir nur Kunst hatten. Das hat dann schon aufgeregt!!! Die Leute in der Schule sind alles sehr nett und hilfsbereit. Ich habe jetzt mit meinen Freundinnen ausgemacht, dass sie zuerst einmal LANGSAM in Spanisch mit mir reden sollen und nur wenn ich es nicht verstehe in Englisch umschwingen. Ich hatte jetzt auch schon meinen ersten Französischunterricht überhaupt. Ich habe nicht verstanden und es war lustig, weil die Lehrerin dachte, dass, da ich ja aus Deutschland komme, natürlich Französisch spreche. Also hat sie mich irgendwas auf Französisch gefragt und als ich das nicht verstanden habe auf Spanisch. Dann wusste ich zwar, was sie von mir wollte, könnte ihre Frage aber nicht beantworten. Da war sie ganz enttäuscht und eine Klassenkameradin musste ihr erklären, warum ich nichts verstand. Insgesamt ist das Verhältnis zwischen den Lehrern und Schülern viel lockerer. Die Lehrer werden mit Vornamen oder "Profe" angesprochen und es werden bei einigen Lehrern viele Witze gerissen.


Freitags war Muttertag, weshalb ich keine Schule hatte und mit der Familie und dem Freund meiner Gastmutter in einem kleinem Park ging. Morgens gingen wir zuerst zur Feier des Tages frühstücken in ein Restaurant. Danach fuhren wir in den INBio parque. Dort gab es ein Schmetterlingshaus und viele Wege durch den kleinen Wald, mit Stationen, an denen zum Beispiel Schlangen, Spinnen oder Frösche in Vitrinen ausgestellt wurden. An einem Fluss haben wir einen Schwarm grüner Vögel gesehen und an einem Baum hing ein Faultier. Es war wirklich richtig schön und auch das Wetter war perfekt, sodass wir den halben Tag dort blieben.
Abends habe ich mit meinen Gastschwestern Mini-Cupcakes gebacken, die zwar leicht in die Hose gingen, weil die Spritztüte mit der Glasur platzte und einige Cupcakes von oben bis unten ganz dick mit grüner Butter-Zucker-Creme verschwunden waren, aber trotzdem noch lecker waren.
Samstags haben wir nichts gemacht!!! Wirklich nicht viel! Alle haben ausgeschlafen und ich habe angefangen den ersten Satz Karten und Briefe an meine Freundinnen zu schreiben. Es fehlen noch Briefmarken, also kann es noch dauern, bis ich die losschicke/ankommen. Mittags ging's zu meiner Gastoma. Dort haben meiner "Schwestern" Fernsehn geschaut, bis ihr Vater kam. Dann haben sie mit ihm rumgealbert und ich habe mich nach draußen gesetzt und Tagebuch geschrieben. Es war schönes Wetter und ich finde es echt schade, dass alle Grundstücke umzäunt sind, mit Wand oder Gitter. Die Kriminalität ist hier anscheinend so sclimm. Aber es ist doof, denn so setzt man sich "raus", sitz man in Wirklichkeit nur auf einer Treppenstufe und starrt durch das Gitter nach draußen.
Sonntags war ein ruhiger Tag. Wir waren bis mittags im Haus. Dort stand sowas wie ein Wochenputz an. Meine Gastmutter wusch, Ashley räumte (mehr oder weniger) auf und Valeria half mir beim Spülen und Ashley beim Aufräumen. Dann gingen wir zu unserer Oma, denn der Vater war da und er wollte uns auch abends mit der Oma zu einer Kirche fahren, in der mein "Onkel" und meine "Tante" tätig waren. Es fand ein Muttertags-Gottesdienst statt. Dieser war SEHR anders als in  Deutschland!! Zuerst wurde ca. eine Stunde in der großen Kirche ein "normaler" Gottesdienst gefeiert. Allerdings wurde wesentlich mehr gesungen und zwar auch modernere Lieder. Es gab keine Orgel, sondern mein Gastonkel spielte vom PC Lieder ab, die gesungen wurden. Als ich dachte, dass der Gottesdienst nach einer Stunde vorbei war, gingen wir in einen kleinen Raum neben der Hauptkirche. Dort wurde dann aber mal so wirklich Muttertag gefeiert. Diesmal ohne Priester, sondern mit einem Ehepaar, wurde gefeiert. Nach einer Art Begrüßung und fast zehnminütiger Rede, gingen die Kinder in einen Nebenraum und bastelten dort und feierten einen Kindergottesdienst. Ich blieb bei meiner Oma. Zuerst sang der Chor ein Stück, aber dann ging es wirklich los: Das Ehepaar kniete sich vorm Altar nieder und begann Sprüche zu der Musik aufzusagen. Mal leiser, mal lauter. Das ging eine halbe Stunde lang so, dann sang jemand im Chor Gebete. Die Gottesdienstbesucher knieten derweil die ganze Zeit auf den Knien und hielten die Arme zum Himmel oder waren total zusammengesunken. Einige hielten sich am Partner fest oder weinten sogar. Über zwei Stunden wurden Lieder gesungen und gebetet. Dann mussten die Männer rausgehen und alle Frauen wurden gesegnet. Die Männer kamen mit Rosen zurück zu ihren Ehefrauen und vier gingen nach vorne zum Pult und gestanden die Liebe, was wieder wirklich schön war. Danach war Schluss mit dem Gottesdienst und alle gingen in einen Raum, in dem es (kostenlos!) Essen gab.
Montags war ganz normal Schule und dienstags auch. Mittwochs bis freitags war eine Art Messe, eine "feria", in der Schule, bei der die Arbeiten in Kunst verkauft wurden. Es mussten allerdings alle da sein, aber nicht alle helfen. Die "Schule" fing erst um 8 Uhr, also eine Stunde später, an, aber der Bus fuhr natürlich nicht später. Also durfte ich zuerst 1 1/2 Stunden warten, bis ich in die Schule musste und dann bis um 3 Uhr warten, bis sie aufhörte. Wie morgens war auch nachmittags der Busfahrer nicht flexibel und ich durfte noch eine Stunde warten, bis der der Minivan kam, was vor allem mittwochs doof war, weil es geschüttet hat wie aus Kübeln, die Bushaltestelle eine Straßenecke ohne Dach war und die Schule geschlossen war.
Freitags abends hatte ich meinen ersten richtig großen Heimweh-Schub. Eine Stunde lang ging's mir so richtig beschissen und habe geheult wie ein Schlosshund, weil ich euch alle vermisst habe. Mir fehlten wirklich alle, mein Vater zum Fußball schauen (die Bundesliga hatte ja an dem Tag angefangen), meine Freundinnen, die mich verstanden, nicht nur in der Sprache, meinen Hund Xena, weil sie halt so ganz anders und nicht soooo nervig wie die kleinen Hunde meiner Gastmutter sind, das leckere deutsche, abwechslungsreichere Essen,... Meine Gastmutter kam dann zu mir ins Zimmer und nahm mich in den Arm und tröstete mich und sagte mir, dass sie total froh sei, mich hier zu haben. Ich sei wie eine Tochter für sie und es würde sie traurig machen, wenn ich traurig bin. Sie holte mich hoch in ihr Schlafzimmer, in dem der Rest der Familie war, und dort spielte ich Nintendo mit den Geschwistern, um mich abzulenken.
Der Samstag war wieder ein "Gammeltag" an dem meine Gastschwestern Tanzunterricht hatten und danach zur Großmutter gingen und meine Mutter nachmittags bis um 9 Uhr Unterricht im Hundefrisieren hatte. Ich blieb zu Hause und schaute mir Videos an, las, schrieb Tagebuch und spülte den Berg Geschirr, der sich in der Spüle türmte. Außerdem versorgte ich die Meerschweinchen und Katzen. Als meine Gastmutter um viertel vor zehn zurückkam, war sie ohne Kinder, denn die machten bei der Oma die Tür nicht auf, weil sie schon schliefen. Also hatten wir einen Abend zu zweit, erzählten, aßen zu Abend und gingen um 12 ins Bett. Deswegen schliefen wir am nächsten Tag auch bis 10 Uhr, was allerdings den Nachteil hatte, dass, da es ja zwischen 8 und 17 Uhr kein fließend  Wasser im Haus gab, ich mich mit kaltem Wasser abgoss und mir so die Haare "wusch". Nach dem Frühstück holten wir dann die Kinder ab und fuhren zu einer Buchmesse. Dort blieben wir bis 2 Uhr, dann ging's zurück nach Hause und ich half Valeria bei Englisch, denn sie schreibt am Mittwoch und sie ist nicht so gut. Dann sah ich, wie die deutschen U-20 Frauen in Kanada gegen Nigeria den WM-Titel gewannen :)
Und jetzt liege ich in meinem Bett und will morgen nicht in die Schule...
Anna :)

Samstag, 9. August 2014

Noch ein paar Bilder

Hier habe ich noch wie versprochen ein paar Bilder von meiner Familie, dem Haus, der Umgebung,...

Das Bad,..
...mein Zimmer,...
...die Küche,...
... und der Flur.
Blumen...


 
Der Pudel "Athan"
Der alte Herr namens "Motty"
Es gibt zwei Yorkis: "Circe"
und "Athos"
"Ara" und "Sirius" heißen die
zwei Katzengeschwister,
die ich nicht auseinanderhalten
kann
"Rey", "Príncipe" und "Princesa",
die Meerschweinchen
Die costarricanische Flocke

Donnerstag, 7. August 2014

Erster Wochenbericht

Eigendlich ist ja der Name "Erster Wochenbericht" falsch, da ich schon eineinhalb Wochen in Costa Rica bin, aber ich kam früher einfach nicht dazu, in meinen Blog zu schreiben.
Jetzt bin ich mehr als eine Woche in Costa Rica - ich hatte gestern meinen ersten Schultag und sich mit dem Spanisch wird es langsam etwas besser.
Die letzte Woche war nicht sehr spannend. Meine Gastmutter und meine Gastgeschwister waren nicht zu Hause und mal war ich alleine, mal war ich bei der Gastoma, die von allen Tita genannt wird. Samstags waren wir alle mit dem Freund meiner Gastmutter in San José. Dort waren wir in einem Museum über Jade. Es war anfangs spannend, aber am Ende waren es gefühlt immer dieselben Steine und Becher, die man gesehen hat. Danach sind wir über einen kleinen Markt für costa-ricanische Produkte, soooo schön, zu einem Platz in gegangen, auf dem jeden Samstag Kinder Sport machen, Spiele spielen oder basteln können. Dort waren wir dann eine Zeit lang, damit meine kleinen Gastschwestern toben können. Es hat ihnen dort sehr gefallen, aber irgendwann hatte jeder Hunger und deswegen sind wir dann in ein typisch costa-ricanisches Restaurant essen gegangen. Es gab, wär hätte es anders gedacht, Bohnen, diesmal mit Huhn, Salat und Kartoffelbrei. Zum Nachtisch gab es Eis mit Wackelpudding. Das schmeckt unglaublich widerlich: das Eis ist total süß und das in der Kombi mit dem noch süßeren Wackelpudding ist, ähm..., naja!!
Der Wirt hatte mitbekommen, dass ich aus Deutschland bin und erzählt, dass es ja einen Teil der Berliner Mauer in San José gibt, nicht weit vom Restaurant entfernt. Also gingen wir noch einmal zu diesem Stückchen Mauer, bevor wir nach Hause fuhren.
Sonntags waren die Geschwister bei ihrem Vater und ich war mit meiner Mutter und deren Freund in einer Shopping-Mall. Dort waren wir den ganzen Tag, haben geshoppt und gegessen und sind am Ende einkaufen gegangen, weil es abends Biersuppe aus dem deutschen Kochbuch geben sollte. Auf dem Rückweg habe ich deutsche Musik auf dem Handy gespielt und abends gab's dann wie geplant die Biersuppe. Sie war, um ehrlich zu sein, nicht sehr lecker. Aber naja, es kann ja nicht immer alles schmecken ;)
Am Montag ging ich in die Schule, aber nur um mir die Schuluniform zu kaufen und den Stundenplan zu bekommen. Ich habe jetzt zum ersten Mal in meinem Leben Französischunterricht, das wird bestimmt lustig. Und die Schuluniform ist wirklich SEHR hässlich, aber das ist mir egal, da ja jeder in der Schule so bescheuert aussieht.
Und am Dienstag ging dann für mich die Schule los. Ich musste um FÜNF Uhr aufstehen und um 6 Uhr wurde ich von einem kleinen "Schulbus" zur Schule gebracht. Während der Fahrt lernte ich schon die ersten vier Mädchen kennen. Alle waren sehr nett und geeinsam gingen wir zu einer Bäckerei, weil wir noch eine halbe Stunde Zeit hatten, bis die Schule begann. Dann haben wir uns in die Mensa gesetzt und erzählt. Wir hatten alle keinen Unterricht, weil zu Zeit die Abiturklausuren geschrieben werden und deshalb sehr viel Unterricht ausfällt. Ich hatte also kein NaWi, aber auch Fränzösisch fiel aus. Stattdessen war ein Fußballturnier in der Schulsporthalle. Man musste nicht hingehen, aber da alle der ungefähr 25 anderen Leute die ich bis jetzt kennengelernt habe dorthin gingen, kam ich mit. Nachmittags hatten wir dann doch so eine Art Unterricht, allerdings war das Kunst und man kann sich vorstellen, dass man da nicht sooooo unglaublich viel lernt. Mein erster Schultag war lange, ich habe immer bis vier Uhr Unterricht, und ich habe viele Leute kennengelernt, deren Namen ich mir allerdings nicht merken konnte ;)
Um vier Uhr fuhr ich mit dem Bus bis zum Haus der Großmutter, und dort blieb ich dann, bis ich abends abgeholt wurde. Jetzt bin ich sehr müde und werde in den nächsten Tagen mehr erzählen.
Saludos y buenas noches!
Anna :)